Die Legende berichtet, dass Markgraf Leopold III. das Stift Klosterneuburg an jener Stelle gründete, an der er den bei der Hochzeitsfeier durch einen Windstoß weggetragenen Schleier seiner Frau Agnes wiederfand.
Der Babenberger Leopold errichtete Anfang des 12. Jahrhunderts seine Residenz unweit der heutigen Stiftskirche in Klosterneuburg. Zu dieser ließ er den Grundstein am 12. Juni 1114 legen. 1133 holte Leopold den Orden der Augustiner Chorherren nach Klosterneuburg. Seitdem wirken die Chorherren (mit Ausnahme weniger Jahre: 1941 bis 1945 war das Stift von den Nationalsozialisten aufgehoben) hier und in den ihnen anvertrauten Pfarren nach der Regel des heiligen Augustinus.
In einer bewegten Geschichte über neun Jahrhunderte entwickelte sich das Stift Klosterneuburg zu einem religiösen, seelsorglichen, wissenschaftlichen, kulturellen und wirtschaftlichen Zentrum, das weit über die Klostermauern in die ganze Welt zu strahlen vermag. Die fast vierzig Chorherren, die heute zum Konvent zählen, und die vielen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pfarren und in den Wirtschaftsbetrieben wollen dieses große Erbe gemeinsam in die Zukunft tragen.