Irgendwann betrifft er jeden Menschen: der Tod. Aber welche Rolle spielt das Wissen um den Tod für das Leben? Was bleibt vom Menschen? Diese und viele weitere Fragen, bespricht Podcast-Host Alexander Hoffelner mit Dr.in Martina Kronberger-Vollnhofer, Leiterin des MOMO-Kinderhospiz und Dr. Arnold Mettnitzer, ehemaliger Seelsorger und Psychotherapeut.
In einem spannenden Gespräch lassen uns die beiden Gäste an Erlebnissen und Geschichten aus ihrem beruflichen wie auch persönlichen Leben teilhaben und beleuchten den Tod aus unterschiedlichen Perspektiven und Biografien.
Als Medizinerin bezeichnet Dr.in Kronberger-Vollnhofer den Tod als „Feind“, der allerdings gemeinsam mit der Geburt das einzig Fixe im Leben ist. Der Tod stellt für sie die Endlichkeit des Lebens dar, der uns auch immer wieder Sinnfragen vor Augen führt, beispielsweise: Welche Spuren habe ich im Leben hinterlassen? Habe ich mein Leben gelebt?
Dr. Mettnitzer geht darauf ein, dass der Tod etwas ganz Individuelles und Einzigartiges ist, wie der Fingerabdruck eines Menschen. Außerdem ist er für ihn der „Infragesteller par excellence“.
Wie gehen Helfende mit ihren Emotionen um?
Die beiden Gäste können aus ihrer täglichen Arbeit vom Umgang mit dem Tod berichten. Beispielsweise sagt Kronberger-Vollnhofer dass sie sich den Betroffenen nicht nur als Ärztin, sondern auch als Mensch anbietet. Eine interessante Rolle spielt auch der Humor, welcher zum Leben und daher auch zum Sterben gehört. Man darf ihn allerdings nicht erzwingen, sondern muss ihn entstehen lassen, berichtet sie.
Mettnitzer spricht über eine Mischung aus Empathie und Abstinenz, die er vermitteln möchte. Er bringt dabei ein Beispiel vom gemeinsamen Fluss des Lebens, wo allerdings jeder auf einem anderen Ufer steht. Diese Distanz sei nötig, denn Helfende laufen Gefahr sich ins Dasein für andere zu flüchten um nicht mit den eigenen, ungelösten Fragen konfrontiert zu werden.
Das uns verborgene Danach
Die Frage, was danach kommt, ist eine auf die man laut Mettnitzer nicht dogmatisch anworten sollte. Generell sind beide Gäste der Meinung, dass die besten Antworten auf diese Frage präzise gestellte Fragen sind. Denn die Frage ist wichtiger als die Antwort, weil es die Antwort nicht gibt.
Welche Rolle spielt der Tod für das Leben?
Auch hier sind sich die Gäste weitestgehend einig, dass dies eine große, wenn nicht die entscheidende, Frage in unserem Leben ist. Man könne über die Existenz und unser Sein nicht reflektieren, wenn wir nicht den Tod miteinbeziehen.
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Alexander Hoffelner (Podcast-Host)
In der Folge wurde unter anderem erwähnt:
Rainer Maria Rilke – Das Stunden Buch (Das Buch von Armut und vom Tode) |
Stefan Andres – An den Tod |
Publikationen und Weiterführendes:
Von Dr. Martina Kronberger-VollnhoferMSc
Dr. Martina Kronberger-Vollnhofer/Mag. Claudia Nemeth, Hospiz- und Palliative-Care bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, Pädiatrie & Pädologie, Wien 2016 |
Von Dr. Arnold Mettnitzer Buch & Seele – Was ich lese |
Sprecherin/Sprecher: Peter Faerber und Eszter Hollósi
Musik: Alice Mortsch