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Gott und Geld

01.05.2025 - 15.11.2025

Gott und Geld

Kunst zwischen Konsum und Spiritualität

Das Bedürfnis nach materiellen Gütern begleitet jenes nach Spiritualität und neigt dazu, dieses zu überlagern. Die Ausstellung Gott und Geld bewegt sich im Spannungsfeld zwischen der spirituellen und der materiellen Sphäre und zeigt Werke aus fünf Jahrhunderten. Aus dem Tanz ums Goldene Kalb wird ein Tanz um die goldene Münze.

Im Mittelalter waren nur die edelsten Materialien geeignet, uns Sterblichen einen winzigen Funken des Himmelreichs zu zeigen. Und obwohl die Menschen später überzeugt waren, dass Gott selbst in den geringsten Dingen steckt, bleibt die religiöse Qualität des Geldes – das Haben und Sein – eine stets aktuelle Frage für die Theologie, Philosophie und auch die Kunst: Gott dienen und Geld anbeten, das ist nicht möglich.

Gott und Geld
Kunst zwischen Konsum und Spiritualität

Ausstellung im Stift Klosterneuburg
Sala terrena Galerie

1. Mai bis 15. Nov. 2025, täglich 9-18 Uhr
Ticket: EUR 10,-
Führung: Samstag, Sonntag und Feiertag um 12 und 15 Uhr

Prangerte schon der alttestamentarische Prophet Amos die schrankenlose Geschäftemacherei auf dem Rücken der einfachen Leute an, so finden sich im Neuen Testament mehrere Stellen, in denen die Ambivalenz zwischen dem Gottesdienst und Wirtschaft thematisiert wird. In der Szene der Tempelreinigung, der Vertreibung der Händler und Geldwechsler aus dem Tempel von Jerusalem durch Jesus, findet diese Idee eine bildgewaltige Formulierung.Die Ausstellung beleuchtet aber auch zeitgenössische Zugänge: Müll in ästhetische Formen zu überführen und Kunstwerke zu schaffen, sind die Ausdrucksformen der ausgestellten Werke von Peter Atanasov, dem mexikanisch-österreichischen Künstler Enrique Fuentes oder dem Hamburger Künstler Rainer Garbe. Die Dreifaltigkeit lässt sich auch mit Tupperware darstellen. Wir in den reichen Industrieländern haben es nicht mehr notwendig, uns diesem schrankenlosen Konsum hinzugeben. Andreas Leikauf bringt den Gedanken auf den Punkt: In eine von der amerikanischen Popkultur abgeleitete Bildsprache sehen wir Jugendliche mit ihren Statussymbolen zusammen mit dem Slogan „Now we have everything“.
Die Werke, die 2024 zum Kunstpreis des Stiftes, dem St. Leopold-Friedenspreis, eingereicht wurden, bilden den zentralen Teil der Ausstellung. Das Unbehagen vieler Menschen angesichts von schrankenlosem Profitstreben und Ressourcenvernichtung bewegt Künstlerinnen und Künstler und lässt sie Werke schaffen, die die Betrachtenden nicht unberührt lassen. Der bedenkenlose Umgang mit den Schätzen der Natur ist oft Inhalt der Arbeiten: dystopische Landschaften oder performative Videos, in denen sich Menschen in einer lebensfeindlichen Umgebung befinden. Wir werden konfrontiert mit den Auswüchsen der Globalisierung. Da kommt schon mal das Lamm Gottes in der Art eines Plakats eines Lebensmitteldiskonters und fordert uns heraus mit programmatischen Titeln wie: „Salvation can’t be bought on Ebay.“

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