150 Jahre Jüdischer Friedhof
150 Jahre Jüdischer Friedhof
Seit 1874 – wird der jüdische Friedhof in Klosterneuburg belegt. Die Stadt und ihre Bürger:innen, die Israelitische Kultusgemeinde und das Stift erinnern am Donnerstag, 19. September in drei Veranstaltungen an das 150-jährige Bestehen des Friedhofs.
Seelengedenken
Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister hält im Beisein von Propst Anton Höslinger Can.Reg. ein Seelengedenken vor dem Friedhofstor ab. Anschließend gemeinsame Begehung des Friedhofs. Öffentliche Veranstaltung, Herren bitte mit Kopfbedeckung.
Datum: 19. September, 10 Uhr
Ort: Jüdischer Friedhof Klosterneuburg, Holzgasse 67
150 Jahre Familiengeschichte(n)
Spezialführung der Historikerin Barbara Weiss am jüdischen Friedhof Klosterneuburg. Herren bitte mit Kopfbedeckung. Anmeldung unter office@juedischerfriedhof.at
Datum: 19. September, 16.30 Uhr
Ort: Jüdischer Friedhof Klosterneuburg, Holzgasse 67
Botschaften des Lebens
Hochkarätige Kurzvorträge (60 Minuten) mit anschließender Podiumsdiskussion (20 Minuten). Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung unter office@juedischerfriedhof.at.
Über Erfolge und Ziele berichtet diese hochkarätige Veranstaltung im barocken Ambiente des Stiftes. Unter den Sprechern finden sich der Gemeinderabbiner von Wien sowie Vertreter der Israelitischen Kultusgemeinde, die Generalsekretärin des Nationalfonds, der Kulturvermittler mit Pädagogen und Vertretern der Zivilgesellschaft.
Die Vorträge
Tod und Trauer im Judentum – Gemeinderabbiner Schlomo Hofmeister
Vom Washingtoner Abkommen zum Friedhofsfonds – Michael Haider
Jüdisches Leben – eine Rückholung ins kollektive Gedächtnis – Hannah M. Lessing, Nationalfonds
Projekte – die vielfältigen Arbeiten am Friedhof – Heinz G. Schratt, Obmann der Komitees
Gräber ohne Grabstein (Bodenradar) – Gottfried Artner, ARDIG – Archäologischer Dienst
Das Klosterneuburger Schulprojekt – W. Gasser, Kulturvermittler
Die anschließende Podiumsdiskussion wird von Peter Pelinka moderiert.
Datum: 19. September, 19 Uhr
Ort: Stift Klosterneuburg, Augustinussaal, Stiftplatz 1 (Anfahrt)
Historienpfad
Aus Anlass des Jubiläums wurde eine neue Historienpfad-Tafel erstellt, die einen Überblick über die geschichtliche Entwicklung des jüdischen Friedhofs gibt.
Hintergrund zum jüdischen Friedhof
Der jüdische Friedhof liegt nahezu uneinsehbar hinter dichtem Buschwerk am Weg zum Ölberg. Aufgrund dieser abgelegenen Lage überstand er das Terrorregime der Nationalsozialisten unbeachtet und unbeschadet.
Der jüdische Friedhof Klosterneuburg besteht seit nunmehr 150 Jahren. Die Rückholung dieses fast vergessenen Orts und seiner Geschichte ins kollektive Bewusstsein der Stadt sind Thema eines Vortragsabends, zu dem die Stadtgemeinde und das Stift Klosterneuburg gemeinsam einladen.
Seit 2021 befindet sich der Friedhof in der Pflegevereinbarung der IKG mit der Stadtgemeinde Klosterneuburg. Klosterneuburg war eine der ersten Gemeinden Österreichs, die den jüdischen Friedhof aus dem Vergessen holten – Grabsteine sind auch Botschaften des Zusammenlebens der Kulturen. Ermöglicht haben die Sanierung des Friedhofes engagierte Vertreter der Zivilgesellschaft, die Republik, die Israelitische Kultusgemeinde (IKG), das Bundesdenkmalamt, das Land NÖ, die Stadtgemeinde und viele private Helfer und Sponsoren – darunter das Stift Klosterneuburg.
Vieles ist geschehen: Die Inschriften der sanierten Grabsteine wurden fotografiert und übersetzt, der Boden mittels Bodenradar nach weiteren Grablegungen untersucht, ein Vermittlungsprojekt mit und für Schüler resultierte in einer eigenen Publikation („Jüdischer Friedhof Klosterneuburg – Materialien zur österr. Regionalgeschichte“), an einem vollständigen Belegsplan wird gearbeitet.